'Bewegte Pause' an der Fröbelschule
Eine ordentliche Geldsumme hatte unser Förderverein zur Verfügung gestellt, und wir Lehrerinnen legten los:
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Wir fragten Kinder, Eltern und Kolleginnen, erinnerten uns an die eigene Grundschulzeit mit den üblichen Pausenspielen, stöberten im Internet und in Katalogen.... und wählten schließlich aus einem riesigen Angebot verschiedene Schläger/Bälle, Seilchen/Gummis, Wurf-/Geschicklichkeitsspiele und Dosenstelzen usw. aus, die uns strapazierfähig und für Kinder interessant zu sein schienen.
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Gleichzeitig entwickelten wir ein Ausleihsystem: Jedes Kind erhielt einen persönlichen Leihausweis, den es immer, wenn es ein Gerät ausleiht, abgeben muss. Am Ende der Pause, bei der Rückgabe, erhält es den Ausweis zurück.So lässt sich einem allzu frühen 'Schwund' der Pausenspielzeuge entgegenwirken.
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Der Geräteschuppen wurde mit Elternhilfe entrümpelt und aufgeräumt, unser Hausmeister baute eine klappbare Holztheke in die Türöffnung und zog zusätzliche Regalböden ein, durchsichtige Aufbewahrungskästen wurden angeschafft, und alle Kolleginnen wurden mit den Anschaffungen und dem Ausleihsystem vertraut gemacht.
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Nachdem die Klassenlehrerinnen der vierten Klassen, die in der Zukunft in Vierergruppen die Pausenausleihe weitgehend selbständig durchführen werden, ihre Schüler gründlich eingewiesen hatten, konnte ein vierwöchiger Probelauf starten, bei dem je eine Woche lang die Klassenstufen nacheinander an der Reihe waren, sich Spiel- und Sportgeräte aussuchen und damit die ganze Pause spielen zu dürfen.
Diese Probezeit ist nun zu Ende gegangen, und wir ziehen eine erste, positive Zwischenbilanz: Es macht Spaß zu beobachten, wie mehrere Mädchen selbstorganisiert in Gruppen Seilchenspring-Wettbewerbe veranstalten, der Gummitwist aus dem Vergessen gerettet wird, an der Tischtennisplatte Rundlauf mit bis zu zehn Kindern stattfindet, im Familientennis wahre Lauf- und Ballkünstler am Werk sind oder mehrere Wagemutige gleichzeitig mit Dosenstelzen versuchen, den Hügel zu erklimmen (Was uns Lehrerinnen natürlich nie eingefallen wäre!).
Kurzum: Die „Bewegte Pause“ scheint -bei passablem Wetter- an der Fröbelschule zu einer Dauereinrichtung zu werden.